Die Milchstrasse fotografieren in SPO (von Anna)
Vielleicht habt Ihr Euch schon einmal gefragt, wer bei uns die Texte schreibt und wer die Bilder macht. Normalerweise schreibt Michael für euch, die meisten Bilder kommen von mir. Heute übernehme ich auch das Schreiben.
Heute Nacht war ich unterwegs, um mir einen lang ersehnten Traum zu erfüllen. Seit meiner Kindheit fotografiere ich und habe immer von meinem Papa die alten Objektive und Kameras bekommen.Schon lange hatte ich ein Ziel: die Milchstraße und Sterne in unserem Norden zu fotografieren. Ein paar Mal war ich schon unterwegs, meistens war es zu windig, bewölkt oder einfach die falsche Jahreszeit.
„Noch vor 50 Jahren gehörte die Milchstrasse für die meisten Menschen zur gewohnten Erscheinung des Abendhimmels. Heute gibt es viele, die sie noch nie mit eigenen Augen gesehen haben“
Peter Wohlleben, Aktuelle Ausgabe (April).
Die Milchstrasse und der dunkle Strand
Der Wecker klingelt um 2:20 Uhr und ich schleiche mich leise raus, um den Rest der Familie nicht zu wecken. Mit dem Bulli fahre ich auf der Halbinsel Eiderstedt in Richtung St.Peter Ording. Gut gelaunt sehe ich viele Rehe, Hasen und Schafe, allerdings kein weiteres Auto. Am Parkplatz vor dem Strand ist es dunkel und kalt nachts im April. Aus dem Auto heraus sehe ich kaum Sterne und bin schon etwas enttäuscht von meinem Abenteuer. Noch ein kurzer Weg zu Fuß und erreiche ich den Strand.
Ich kann es kaum glauben, aber jetzt, in der totalen Dunkelheit, erkenne ich die Milchstraße schon mit dem bloßen Auge. Die Sterne funkeln und glitzern. Es ist fast windstill und die einzige Bewegung ist das Licht des fernen Leuchtturmes.
Ein wenig angespannt, alleine in der Dunkelheit, suche ich mir einen passenden Platz und versuche meinem Traum ein wenig näher zu kommen. Ich merke, wie wichtig es ist, die richtigen Kamera-Einstellungen zu haben. Ich habe vorher viel in der Theorie gelernt, viel gelesen. Hier draußen ist es dunkel und kalt und die Hände freuen sich, wenn sie mal für ein paar Sekunden in die Tasche dürfen.
Da ist sie: meine Milchstrasse über der Nordsee
Ich probiere ein wenig herum und Dank der vielen tollen Anleitungen habe ich die Kamera-Einstellungen schnell gefunden. Da ist mein erstes Bild unserer Milchstraße.
Lange habe ich auf diesem Moment gewartet. Eine Zufriedenheit stellt sich ein, aber kurze Zeit später merke ich, dass ich mich fast nur auf die Kamera konzentriert habe.
Ich schließe meine Augen, atme die klare salzige Luft ein und genieße das Rauschen des Meeres. Noch eine Weile bleibe ich unter dem Sternenzelt und spüre die Kraft der Natur. Was für ein schöner Moment.
Glücklich und dankbar fahre ich wieder nach Hause und kuschel mich unter die Bettdecke.
Falls Ihr auch mal Lust habt die Milchstraße oder Sterne zu fotografieren, hier mal ein paar Infos von mir.
Unsere Milchstrasse selbst fotografieren: Hilfreiche Tipps
- PhotoPills: Umfangreiche App mit Planer für die Berechnungsmöglichkeiten für Sonne, Mond und Sterne mit dem Fokus auf die Milchstraße. Das Augmented-Reality-Feature zeigt live am Standort über die Ortung den Verlauf der Milchstraße, sehr beeindruckend und genau!
- https://sternenhimmel-fotografieren.de/ Richtig gute Website mit tollen Informationen, Kursen, Tutorials und Ausrüstung
Meine Kamera-Einstellungen für die Milchstrassen-Fotografie
- M-Modus der Kamera
- So offenblendig wie möglich, mindestens 2.8. Blende
- ISO 1600-6400, variiert aber stark durch die Lichtsituation vor Ort und die Kamera selber. Achtet darauf keinen zu hohen Wert zu nehmen um ISO-Rauschen zu vermeiden. Ich habe in St.Peter Ording mit 2500 ISO fotografiert
- Belichtungszeit 20 – 30 Sekunden
Kamera-Equipment*
- Infrarot Lampe, ich habe diese, achtet darauf, dass diese ein rotes und weißes Licht hat. Der Weg kann schon sehr dunkel sein
- Weitwinkel-Objektiv von Sony
- Stabiles Stativ, besonders bei unserem Wind hier im Norden
- Fernauslöser oder Selbstauslöser der Kamera
- Genügend Akkus, ich trage diese bei der Kälte immer nah am Körper damit sie länger halten
- Abnehmbarer Kameragurt um bei der Langzeitbelichtung keine Verwackelungen zu haben
- Kamera: Wir haben beide die Sony Alpha
Alle unsere SPO Artikel findest Du in der Rubrik SPO.
Falls Dich das Thema Nordlichter interessiert, schau doch mal hier zu unserer ersten Nordlicht Expedition.
*Die Links unter der Rubrik “Kamera Equipment” führen zu Amazon. Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten wir eine Provision bei dem Kauf eines Produktes hinter dem Link.
22. April 2020 um 8:23 Uhr
Tolle Bilder! Ich träume auch davon, mehr Sternenhimmel, Polarlichter und die Milchstraße zu fotografieren, aber der Zweijährige macht mich noch zu müde für nächtliche Exkursionen. Aber vielleicht zum Herbst! Bis dahin kann ich mich an deinen Bildern erfreuen 🙂
23. April 2020 um 19:57 Uhr
Hallo Birte, danke für Deinen lieben Kommentar. Deine Bilder sind aber auch der Hammer. Wir mögen Deinen Blog sehr. Viele Grüße von uns 🙂
24. April 2020 um 7:27 Uhr
Vielen Dank, das freut mich voll zu hören! Ich mag euren auch 🙂 Liebe Grüße aus dem Norden
24. April 2020 um 20:22 Uhr
Ein besonderer Dank geht auch an meinen Bruder Arne der mir immer wieder so tolle Tipps und Tricks verrät. Liebe Grüße von deiner Schwester…
28. April 2020 um 18:34 Uhr
Hej, das ist so schön anzusehen. Zufällig kann ich die Milchstraße von meinem Garten aus mit bloßem Auge sehen und war die letzte Woche ständig nachts unterwegs um sie zu fotgrafieren. Es ist einfach unbeschreiblich schön wenn man sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnt hat und den Moment unter dem Sternenzelt genießen kann.
Viele Grüße Steffen