Jokkmokk – Lapplands Treffpunkt auf dem Weg nach Norden
Das Örtchen Jokkmokk im schwedischen Lappland ist für uns zu einer festen Basis auf dem Roadtrip durch Schweden geworden. Egal ob Ihr auf dem Weg zum Nordkap über die “E45” oder auf einer Rundtour der vielen Nationalparks seid, Jokkmokk mit seinen knapp 3.000 Seelen gehört dick auf der Reisekarte markiert. Warum, schreiben wir hier:
Über Umwegen zum Inlandsvägen E45
Nach unserer ausgedehnten Tour über die Wilderness Road (Vildmarksvägen) setzen wir die Fahrt nach Norden fort. Wir wollen unbedingt zum Polarkreis. Es ist wie ein inneres Verlangen, wie ein innerer Kompass, der uns nach Norden zieht. Die E45 (Europaväg) zieht sich von Süd- nach Nord durch Zentralschweden, als wollte sie das Land teilen. Mit 1.680 km ist der Europaväg die längste Straße Schwedens. Im Sommer brettern hier sicher einige Wohnmobile durch.
Für uns sollte es hier auch schnell Richtung Norden gehen, weswegen wir mitten auf der Wilderness Road startend eine kleine Abkürzung nach Norden nehmen. Leider stellen wir fest, das wir abseits der Wilderness Road nur noch auf Schotter- und Matschpisten vorfinden und so drei Stunden verlieren. Gut, etwas Spaß hat es auch gemacht.
Unser Etappenziel: Der nördliche Polarkreis
Entsprechend spät ist es, als wir unser Sehnsuchtsziel Nummer 1 erreichen. Der nördliche Polarkreis! Wenn wir schon nicht nach Island können, dann wollen wir wenigstens mit Salty nördlicher als Island fahren . Bei 66° 33′ 55″ ist es dann soweit. Wir sind da. Ab jetzt fühlen wir uns angekommen im Norden. Viel höher geht’s nicht, zumindest was unseren Aufkleber betrifft (na, wer findet ihn?).
Camping in Jokkmokk
Etwas erschöpft und nach Einbruch der Dunkelheit suchen wir eine nette Übernachtungsmöglichkeit direkt am See Stor Skabram. Der Platz Skabram Camping bietet einen wunderschönen Blick auf den See. Jetzt im Herbst sind wir hier fast alleine. Das Geheule der naheliegenden Husky-Farm zeigt uns nachts ganz deutlich: Wir sind endlich angekommen im Norden. Wir bekommen kaum ein Auge zu, nicht wegen der Huskies sondern wegen der Lust Nordlichter über dem See zu fotografieren.
Jokkmokk – Schwedens Zentrum der samischen Kultur
Jokkmokk ist das schwedische Zentrum der samischen Kultur. Das Gebiet des Urvolks erstreckt sich über Ländergrenzen hinweg, von Norwegen, über Schweden, Finnland bis nach Russland.
Einen Besuch wert ist das Ájtte (übersetzt Vorratsspeicher). Das Ájtte ist das Hauptmuseum für die samische Kultur. Man erfährt viel über das Leben und das Überleben vor hunderten von Jahren bis heute. Wir lernen wie eng verbunden das Schicksal des indigenen Volkes mit der Zucht der Rentiere verbunden ist, die wir auf dem Vildmarksvägen gesehen haben.
Jokkmokk Marknad, der Wintermarkt der Samen
Die Samen haben auch heute noch ihre eigene Kultur und Sprache. Einmal im Jahr, Anfang Februar, kommen Samen aus allen Regionen hierher nach Jokkmokk zum großen Marknad. In den letzten Jahren wurden mehr als 45.000 Besucher gezählt. Nicht nur die Samen treffen sich hier, oft in ihren traditionellen Gewändern. Trotz der eisigen Temperaturen von Minus 20 Grad, zieht der Markt auch immer mehr Touristen an. Der Ort ist völlig ausgebucht, Sami-Kultur zum Anfassen und es gibt viele Winteraktivitäten. Der kommende Marknad findet aufgrund der aktuellen Situation nur digital statt. Aber für Kurzentschlossene wäre es in normalen Zeiten jetzt wohl eh zu spät, um eine Unterkunft zu buchen.
Der Fjällträdgården in Jokkmokk
Ein wie wir finden besonders liebevolles Highlight ist der Fjällträdgården. Hier im botanischen Fjällgarten finden zahlreiche arktische und Bergpflanzen ein zuhause.
Im Sommer, bis Ende August ist der Garten täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Obwohl wir schon im September sind, lässt uns die nette Gärtnerin Ingrid in die Anlage. Der arktische Garten ist wie eine Vorratskammer der Pflanzen der nordschwedischen Bergwelt. Hier finden sich Blumen der umliegenden Nationalparks liebevoll angelegt. Ein toller Vorgeschmack auf die vor uns liegende Flora im Fjäll, noch ein paar Breitengrade weiter nördlich im Absiko Nationalpark.
Wir brechen wieder auf, immer weiter unserem Nordstern hinterher. Die nächste Etappe ist die Eisenerzstadt Kiruna bevor wir dann den Absisko Nationalpark und den berühmten Kungsleden Wanderweg entdecken.
Doch vorher stoßen wir in der Nähe von Jokkmokk noch auf dieses Juwel. Eine sprudelnde Quelle mitten im nirgendwo. Wow..
Weiter geht’s nach Norden. Wir sehen uns in Abisko!
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Links in diesem Artikel:
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25. Juni 2021 um 12:08 Uhr
Moin,
tolle Impressionen und Fotos! Wir sind gerade selber in Jokkmokk und haben ein paar Tage hier Aufenthalt, bevor es weiter geht. Ich würsste gerne, wie wir zu dem türkisen See wandern können? 🙂
VG,
Matthias
25. Juni 2021 um 13:41 Uhr
Hallo Matthias, magst Du uns eine kurze Nachricht an hallo@saltylove.de senden, dann schreiben wir an deine Mail Adresse gerne.
Viele Grüße
Michael