Halló zusammen,
endlich startet sie, unsere Serie über unsere Island-Erlebnisse 2019. Natürlich hat für uns auch diesmal das Hochland mit seinen 4×4-Pisten eine ganz besondere Rolle gespielt. Wir beginnen mit einem Artikel über das Haukadalur Tal, das für Island-Einsteiger und für Hochland-Profis gleichermaßen interessant ist.
Warum? Weil das Haukadalur und die F-Road F333 nicht nur eine anspruchsvolle Piste direkt vor dem Einstieg ins südliche Hochland bietet. Auch landschaftlich hat diese Allrad-Strecke einiges zu bieten. Im Haukadalur-Tal, unweit des Golden Circle, befindet sich nämlich das größte zusammenhängende Waldgebiet Südislands.
Haukadalur: Ein Katzensprung vom Golden Circle
Unsere Strecke startet an dem weltberühmten Geysir und Strokkur. Ein Muss für jeden Island-Besucher, unabhängig von der Jahreszeit. Für die meisten geht es dann von hier direkt weiter auf dem “Golden Circle” zur nächsten Natursensation, dem mächtigen Wasserfall Gullfoss. (hier geht es zu unserem Bericht zu Geysir und Gullfoss aus 2018).
Sieht man die zahlreichen Reisebusse am Geysir, ist es kaum zu glauben: Hier beginnt die weitestgehend unbefahrene Traum-Strecke durch das wohl schönste Waldgebiet Islands. Praktischerweise führt dieser Track auch zum prächtigen Gullfoss. Es dauert hier nur etwas länger als über die viel befahrene Asphalt-Straße.
Die reizvolle F333 durch das Haukadalur Tal
Die ruckelige Haukadalsheiði Route 333 beginnt östlich vom Strokkur. Als wollte sich dieser von uns verabschieden, spritzt er in Sichtweite noch einmal richtig auf. Wenig später wird die 333 dann zur F333 und schon kommen die ersten Warnschilder.
Zugelassen sind nur noch geländegängige 4×4 Fahrzeuge. Für alle anderen und auch für Motorräder ist hier schon Schluss. Es folgt eine holprige Strecke, mit kleineren steilen Passagen.
Haukadalsheiði: Islands größtes Waldgebiet
Besonders reizvoll ist die Haukadalsheiði F333 allerdings, da sie durch das größte zusammenhängende Waldgebiet Islands im Haukadalur führt. Die Piste ist teilweise recht eng, links und rechts wachsen Fichten und Birken, ungewöhnlich hoch für isländische Verhältnisse. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse sind die Wachstumsphasen in Island nur sehr kurz.
Wir denken an einen isländischen Witz: “Was macht man, wenn man sich in einem Isländischen Wald verläuft? Man stellt sich einfach hin und schaut, wo man hin muss”. Tatsächlich sprechen die Isländer schon von einem “Birkenwald”, wenn sich ein paar Sträucher auf dem Boden ausgebreitet haben.
Hier im Aufforstungsgebiet Haukadalsheiði müssen wir jedoch nicht aufpassen, dass wir auf den “Wald” treten. Wir fahren durch einen richtig idyllischen Wald mit Bachlauf wie im Bilderbuch. Zahlreiche bunte Blumen säumen den Weg. Im Haukadalur vergisst man fast, dass man in Island ist.
Das es soweit kommen konnte, ist aber der harten Arbeit der Isländer zu verdanken. Hier wird seit Jahren massiv aufgeforstet. Auch unser Reiseanbieter Katla-Travel unterstützt übrigens die Aufforstung in diesem Gebiet. Rund 50.000 Setzlinge gehen auf das Baum-Konto von Katla-Travel zurück.
Islands großes Aufforstungsprogramm
Nur 2% der Fläche Islands ist noch oder wieder bewaldet, es waren wohl mal weit über 40%. Das größte Faktor für den Waldrückgang ist dabei gar nicht unbedingt der Holzbedarf der Bewohner. Viel mehr sorgt der Appetit der heimlichen Hauptbewohner Islands dafür, dass junge Baumtriebe schnell gefressen werden. Seit der Besiedelung der Vikinger dringen die Schafe in die entlegensten Winkeln des Landes vor.
Das bedeutet, Aufforsten kann nur in eingezäunten Gebieten gelingen. Bis 2100 soll 12% der Gesamtfläche Islands bewaldet sein, so das Ziel der staatlichen Forstgesellschaft.
Lupinen so weit das Auge reicht
Und noch ein Grund das Haudakalur Tal zu besuchen: Nachdem wir aus dem Wald herausgefahren sind, öffnet sich ein grandioser Fernblick. Von der Strecke bieten sich Ausblick auf die Gischt des Gulfoss. Wir ahnt die gewaltige Kraft des Wasserfalls. Auf einer freien Fläche sehen wir purpur so weit das Auge reicht. Die Lupinen stehen hier Anfang Juli in voller Blüte und wir ungläubig mittendrin. Wow. Selbst auf der Bergkuppe wachsen hier die purpurnen Pflanzen. Auch hier wurde etwas nachgeholfen und aktiv gepflanzt. Die Lupinen schützen gegen die Bodenerosion und hier und da kommen schon Birken heraus. Vielleicht wird es hier auch bald einen Wald geben?
In der Ferne sind die südlichen Ausläufer des majestätischen Langjökull-Gletschers zu sehen. Wir folgen der F333 nach Norden und gelangen an die F338, besser bekannt als Strommast-Piste. Hier endet die Haukadalsheiði und wir biegen nach Westen. Wie es der Name vermuten lässt, geht unter den riesigen Strommasten viel Flair verloren. Dafür bleibt es, wie auf der F333 auch schon, richtig schön ruckelig. Eine nette Furt rundet das Abenteuer-Erlebnis noch einmal ab, bevor wir unweit des Gullfoss wieder Asphalt unter die Räder bekommen.
Fazit: F333 und Haukadalur
Die F233 ist eine tolle Piste, die bei passenden Bedingungen und richtigem Fahrzeug unbedingt zu empfehlen ist. Unweit der Reisebus-Hotspots fahren wir hier völlig alleine durch ein Naturparadies, dass in Island seines gleichen sucht. Falls Ihr Interesse habt, in diesem wunderbaren Gebiet selbst mal einen Baum zu pflanzen oder die Projekte unterstützen wollt, wendet Euch gerne an uns oder an Katla-Travel.
Wenn Du in dieser Region unterwegs bist interessiert Dich sicher auch unser erster Artikel über das Hochland, Strokkur und Gullfoss aus 2018.
Alle unsere Island-Artikel findest Du einfach hier.

8. Januar 2020 um 9:57 Uhr
Da ist ein Fehler im Text 😉 Das größte zusammenhängende Waldgebiet Island ist der Hallormstaðaskógur im Osten der Insel bei Egilsstaðir. Im Haukadalur ist lediglich das größte im Süden Islands.
8. Januar 2020 um 10:39 Uhr
Hallo Andreas,
vielen lieben Dank für Deinen Hinweis. Ich ändere es gleich im Text. Hinweise immer gerne.
Viele Grüße
Michael
15. November 2019 um 8:46 Uhr
Es war so liebevoll und schön bei Bára! Wir haben uns richtig wohl gefühlt. Jetzt werden wir uns an die isländische Küchen wagen..
Danke dir…