Wenn Ihr schon ein bisschen mitgelesen habt, wisst Ihr ja bereits, dass uns spektakuläre Natur sehr am Herzen liegt. Die größte Wanderdüne Europas und die größte Halbwüste haben wir ja bereits kennen gelernt.
Ein weiteres Naturhighlight wartet im 177.000 Hektar umfassenden Schutzgebiet Parc Naturel Régional du Verdon auf uns. Als erstes erblickt man den Stausee Lac de Sainte-Croix, der so grün-türkis daher leuchtet, dass man sich in der Südsee oder der Karibik wähnt.
Damit nicht genug. Wir stehen hier an einer der größten Schluchten Europas, auf jeden Fall der schönsten! Und das liegt unter anderem an dem wilden Alpenfluss Verdon, der sich ebenso türkis auf rund 21 km länge bis zu 700m tief in den Fels gefressen hat. Hat so etwa 1.000 Jahre gedauert.
Die strahlend leuchtende Farbe kommt vom hohen Flour-Gehalt und da die Franzosen trotz #nofilter hier mehr grün als türkis sehen, heißt der Fluss Verdon (frz. vert=grün).
Links und rechts der Brücke gibt es mehrere Bootsverleiher (Reservierung nicht möglich) und sehr viele Touristen aus aller Welt (vergleiche Blogpost zur Provence).
Da wir auf keinen Fall ein Tretboot wollen, nehmen wir den Verleiher mit den gelben Kanus. Eine konkretere Empfehlung können wir nur deshalb nicht schreiben, weil der Bootsverleih schlicht keinen Namen hat. Als ich den Verleiher die beiden auf Google Maps eingetragenen Anbieter zeige, lächelt er nur und sagt. “Plus prochaine”, was mir sagen soll, dass er den ganzen digitalen Kram (Google, Travelblog) nicht braucht und sich lieber einfach nur näher an den Eingang stellt als die Konkurrenz. Leuchtet ein. Wenn ihr von der Brücke auf den See guckt, müsst ihr auf die linke Seite gehen.
Apropos digital, während ich noch versuche meine Smartphone mit der Anlage zu verbinden, werden wir schon von einem Tretboot gerammt. Kurz davor, sah es so aus:
Gerade in der Mündung zum See fühlt es sich hier mehr nach Jahrmarkt und Autoscooter denn nach einem der spektakulärsten Naturhighlights Europas an.
In weiser Voraussicht haben wir das Boot zwei Stunden lang gemietet, und paddeln flußaufwärts.
Der Fluß wird immer leerer, irgendwann sind keine Tretboote mehr zugelassen. Die Schönheit der Natur ist atemberaubend, erneut hat man nicht das Gefühl in Mitten Europas zu sein. Ich weiß nicht, ob Karl May jemals hier war, er hätte seine Freude gehabt.
Genug gebadet, der Nationalpark bietet noch viel mehr als türkises Wasser, weswegen wir eine Nacht hier verbringen, um morgen die Schlucht von oben kennenzulernen.
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