Moin!
Heute geht es ums Fotografieren am Meer und wir haben ein ganz besonderes Vergnügen und dürfen Euch Volker vorstellen. Mit Volker teilen wir die Leidenschaft für das Fotografieren in St. Peter-Ording. Hier bietet er auch Foto-Walks an und hat gerade ein Buch mit Tipps zum Fotografieren am Meer veröffentlicht. In unserem kleinen Kurzinterview lernen wir nicht nur Volker ganz persönlich kennen, sondern bekommen noch tolle Tipps für das Fotografieren am Meer. Viel Spaß beim Lesen.
Volker, Du machst so starke Fotos von St. Peter-Ording. Wann hast Du damit angefangen?
Mit der Fotografie in St. Peter-Ording ist es bei mir 2006 gestartet. Es gab auch da wohl schon eine ausgeprägte Liebe für die Bojen am Strand (die nie endet). Ich erinnere mich, dass ich ein Foto vom ersten Besuch bei einem Fotowettbewerb (zum damaligen Tag der Deutschen Einheit in Kiel) eingereicht habe und ganz stolz über die Top-10 Platzierung war. Bis jetzt auch der einzige Wettbewerb an dem ich jemals teilgenommen habe. Warum weiß ich gar nicht so richtig.
In der Folge besuchte ich vor allem die Kite-Worldcup-Events. Ich mochte die entspannte Stimmung im Camp und habe eigentlich mehr die allgemeine Stimmung im Camp und die Bands fotografiert als die Landschaft in St. Peter-Ording. Aber die Weite am Strand und die Konzerte am Meer entfachten die Leidenschaft und auch den Entschluss mir eine Wohnung in St. Peter-Ording (heute Strandpeter) zuzulegen, um SPO häufiger zu besuchen.
Meine erste Nachtaufnahme am Strand entstand auf dem windigen Rückweg vom Jan Delay Konzert 2010. Der Pfahlbau im Bad mit dem unberührten Sand mussten trotz sehr später Stunde noch einmal abgelichtet werden.
Was reizt Dich so an St. Peter-Ording?
Heute reizen mich an St. Peter-Ording die weiten Blicke, die Ruhe, die man finden kann, das Spiel der Gezeiten und damit einhergehende ständige Veränderung und viele nette Gespräche am Strand. Die Wetter- und Lichtwechsel, Sandstürme und auch die Salzwiesen ziehen mich ebenfalls an. Und natürlich die Pfahlbauten, die St. Peter-Ording ebenfalls ausmachen. Dieses Bild zeigt eigentlich sehr viele Elemente davon.
Was macht das Fotografieren hier besonders?
Es ist jeden Tag anders in St. Peter-Ording. So häufig habe ich schon gedacht, wenn ich an den Strand gehe: was willst Du denn heute neues fotografieren? Und ich wurde jedes Mal mit etwas Neuem überrascht. Wenn man offen ist, auch die kleinen Dinge aufzunehmen, dann ist die Nordsee ein riesiger Spielplatz für die Kreativität.
Zu welcher Jahreszeit fotografierst Du hier am liebsten?
Ich bin gerne in den Monaten von Oktober bis März unterwegs. Das unbeständige Wetter bringt immer neue Lichtstimmungen. Es sind weniger Menschen unterwegs und ich liebe das pastellfarbene Licht im Winter und Frühjahr.
Was reizt Dich jeweils an den unterschiedlichen Jahreszeiten?
Im Sommer kann man bis lange in die Nacht hinein fotografieren, ohne dass es zu kalt wird und es gibt tolle Sonnenuntergänge. Im Winter kommt dann manchmal der Schnee hinzu, der neue Kontraste bietet und die Landschaft nochmal stark verändert. Man kann in SPO eigentlich das ganz Jahr fotografieren. Und auch fast bei jedem Wetter. Nur wenn der Regen dann permanent waagerecht fliegt, macht es keinen Spaß mehr. Ansonsten findet sich immer ein Motiv, denn auch das graue Wetter kann Bilder mit einer besonderen Stimmung hervorbringen.
Wie bist Du damals zum Fotografieren gekommen und was fasziniert Dich am Fotografieren heute besonders?
Wie wohl so häufig durch meinen Vater, der schon immer gerne fotografiert hat. Und so habe ich mir dann auch früh eine analoge Kamera (Pentax) zugelegt und habe diese vor allem auf meinen vielen beruflichen Reisen immer dabeigehabt. Da ich damals viel alleine unterwegs war, hat mir das Fotografieren vor allem geholfen meine Eindrücke in vielen Ländern (von USA, Neuseeland bis Japan) festzuhalten und zu Hause mit anderen zu Teilen.
Das hat sich über die Jahre verändert. Heute geht es mehr um Kreativität und Entspannung. Sich im „Flow“ auf ein Motiv einzulassen und sich fotografisch weiterzuentwickeln macht für mich aktuell den Reiz aus.
Man kann sagen, dass das Fotografieren wie ein Tag auf dem Meer ist, an dem die alltäglichen Sorgen an Land bleiben. Und, wenn einem dann noch gute Fotos gelingen dann ist das sehr erfüllend.
Wie alt warst Du, als Du richtig angefangen hast zu fotografieren? Gibt es vielleicht eine kleine Geschichte dazu?
Das kann ich gar nicht genau sagen, wann mein Vater mich hat das erste Mal durch die Kamera schauen lassen. Aber mit 20 hat es wohl so richtig mit meiner Fotografie angefangen. Damals ja noch mit Papierbildern. Intensiver wurde es im digitalen Zeitalter und nach zwei Island-Reisen vor 7 Jahren. Seither beschäftige ich mich viel intensiver mit der Landschaftsfotografie und versuche mich weiterzuentwickeln. Island und St. Peter-Ording haben diese weiten Blicke und lassen einen die Natur in einer besonderen Weise spüren. Aber ich glaube, das geht Euch beiden wohl sehr ähnlich!
Du kommst schon seit vielen Jahren hierher, findest Du dass sich St. Peter-Ording verändert hat?
Wie das St. Peter-Ording von ganz früher aussieht weiß ich nicht, denn in der Kindheit war ich immer in Wenningstedt (Sylt) im Urlaub, und dort hat mich wohl auch die Nordsee geprägt.
In den letzten 15 Jahren hat sich St. Peter-Ording in vielen Dingen positiv verändert. Die Gemeinde hat viel investiert z.B. in eine schöne Promenade im Bad und in neue Pfahlbauten. Ich finde auch das wir einige wirklich gute Restaurants haben im Ort, denn ein gutes Essen und etwas Leckeres zum Trinken gehört dazu, ob vorm Bulli am Strand oder in einem der Restaurants.
Der Strand ist gefühlt allerdings um einiges schmaler geworden. Ich kann mich erinnern, dass man früher deutlich weiter zum Wasser laufen musste. Aber das ist der Lauf der Zeit und die Natur. Ich vermisse auch ein wenig die Events und Musik am Strand, kann aber auch verstehen, dass wir uns dort mitten im Naturschutzgebiet befinden und dem Rechnung getragen werden muss.
Du hast ja auch 2 Bücher über das „Fotografieren am Meer“ geschrieben. Wie ist es dazu gekommen?
Ja richtig. Ich teile meine Erfahrung einfach sehr gerne und empfinde als sinnstiftend. Die Idee für die Bücher ist aus meinen Foto-Workshops heraus entstanden. Während der Vorbereitung habe ich gemerkt, dass ich sehr viele Inhalte habe und mich gefragt, wie ich den Teilnehmern denn die vielen Seiten aushändigen kann.
Und so habe ich mich entschlossen, es in Buchform zu machen. Da kam mir natürlich die Corona-Phase ein wenig entgegen, aber das Projekt wurde schon deutlich vorher gestartet. Im Verlauf sind dann zu den reinen Fotoinhalten noch die Tipps zu Locations und den Besonderheiten am Meer hinzugekommen. Und dadurch das ich schon so viele Jahre in St. Peter-Ording fotografiere, konnte ich beide Bücher auch ausschließlich mit Bildern aus SPO bebildern. Ich finde, das gibt einen schönen Bezug zu dem Ort und auch eine gewisse Linie im Buch.
Worum geht es in den Büchern da genau?
Der erste Teil von Fotografieren am Meer, beschäftigt sich hauptsächlich mit der Bildgestaltung und hilft jedem, ob mit Smartphone oder Kamera, bessere Bilder zu gestalten.
Im zweiten Teil geht es um den Umgang mit der Kamera und dem Einsatz von Filter für die Fotografie. Abgerundet wird der Teil mit Informationen zu den Fotozeiten, Jahreszeiten, Besonderheiten am Meer und eine ganze Reihe an Locations, zu denen man sich auch per Scan hin navigieren lassen kann. Mit beiden Buchteilen ist man sozusagen komplett ausgestattet für tolle Fototage am Meer und natürlich vor allem in St. Peter-Ording.
Du machst ja auch Fotowalks am Strand? Wohin gehst Du mit Deinen Gästen und was fotografierst Du am liebsten?
Das stimmt. Die Fotowalks finden an wechselnden Locations statt. Am Ordinger Strand gibt es viel zu entdecken. Aber auch in Böhl und am Westerhever Leuchtturm. Je nach Jahreszeit und Tide werden die Fotowalks direkt mit der Tourismuszentrale angeboten.
Auch intensivere Workshops zu unterschiedlichen Themen sind dort verfügbar. Sie basieren auf meinen beiden Büchern und beschäftigen sich zum einen mit der Bildgestaltung und zum anderen mit dem Umgang mit der Kamera und Filter.
Ich mag in SPO die klassische Landschaftsfotografie und versuche bei den Fotowalks und Workshops den Blick auf die wesentlichen Details zu lenken und somit Bildinhalte der Landschaftsbilder zu reduzieren. Aber auch Muster und die kleinen Details sind interessant. Da gib es dann im Watt und auf der Sandbank viel zu entdecken. Und man darf der Kreativität auch gerne mal seinen Lauf lassen, und eine Bildidee selber gestalten. Es werden gezielt einige Fotospots angesteuert und Tipp zum Motiv und der Region sowie der Gestaltung im Bild gegeben. Und dann geht es um die Umsetzung. So sollte jeder ein paar schöne Bilder mit nach Hause nehmen, und zwar egal, ob man die Tour mit dem Smartphone begleitet oder einer professionellen Kamera.
Was sind Deine drei wichtigsten drei Tipps für Anfänger, die ein gutes Bild aus St. Peter-Ording mitbringen wollen
Man kann im Sonnenuntergang und zu blauen Stunde sehr gut schöne Bilder erstellen. Nicht zu früh vom Stand weg gehen. Eine gute Kamera hilft, um mit dem Licht zu der Tageszeit gut zurechtzukommen.
Wendet man einige Fotoregeln an, die im ersten Buchteil von „Fotografieren am Meer“ ausführlich beschrieben werden (z. B. die Drittel Regel), dann kann man schnell schöne Bilder generieren. Man kann auch versuchen Elemente mit einem hohen Wiedererkennungswert in das Bild aufzunehmen. Also z. B. einen Pfahlbau gemeinsam mit dem Sonnenuntergang, wenn es um ein gutes Bild aus St. Peter-Ording geht. Vielfach findet man nur einen roten Sonnenball, der im Meer versinkt, das kann aber fast über allem am Meer aufgenommen werden.
Ebenfalls bietet sich die Konzentration auf wenige Elemente im Bild an. Der Betrachter sollte am besten die Aussage hinter einem Bild verstehen, dann beschäftigt er sich länger damit und das Bild wird viel besser wahrgenommen.
Aber grundsätzlich ist erlaubt was gefällt, denn die Fotografie hat viele Facetten und Geschmäcker sind unterschiedlich.
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Wir danken Volker für seine Zeit und die Inspirationen und könnten jetzt direkt wieder mit der Kamera loslaufen. Falls Ihr Euch für das Buch oder einen Foto-Walk interessiert findet Ihr hier die notwendigen Informationen:
- Bücher “Fotografieren am Meer” können direkt auf der Website der Tourismuszentrale oder über die Website onholidayprints.de gekauft werden. Alternativ findet Ihr sie auch in den Verkaufsräumen der Tourismuszentrale.
- Die Fotowalks können direkt auf der Website onholidayprints.de gebucht werden.
- Kontakt: Volker Wittchow, kontakt@onholidayprints.de, Tele: +49 1717777399
2. Januar 2023 um 7:44 Uhr
Moin,
bin total von eurem Titelfoto auf dem neuen SPO Kalender begeistert. Gibt es irgendwie die Möglichkeit, das Foto als Poster oder noch besser auf Leinwand bei euch zu kaufen? Würde mich sehr darüber freuen.
LG und einen guten Start ins neue Jahr Petra
3. Januar 2023 um 21:35 Uhr
Hallo Petra,
das ist ja lieb von Dir. Wir werden in Kürze die Möglichkeit anbieten Bilder über einen Shop zu bestellen und schicken Dir eine kurze Info. Ganz liebe Grüße von Anna und Michael
22. Januar 2023 um 0:07 Uhr
Hallo Petra,
wir haben jetzt die Möglichkeit Bilder auf einem externen Shop in hoher Qualität zu drucken. Du kannst unter diesem Link Bilder von uns bestellen:
https://www.pictrs.com/anna-nordlys/6329510/aus-liebe-zum-norden?l=de
Bei Fragen melde Dich sehr gerne.
Viele Grüße von uns
Anna und Michael